Fensterln mit dem neuen Commodore 264

Fensterln mit dem neuen Commodore 264

[Bild vom Commodore 264]

Gleich beim Einschalten präsentiert der neue C264 seine Vorzüge gegenüber den Commodore-Schwestersystemen: "60671 Bytes free." Die Meldung verspricht eine Menge Speicherplatz zum Austoben. 60 KiloByte sind im 64-kB-RAM frei für Basic. Arbeitswütige können sofort ans Werk gehen. Durch eingebaute Software entfallen nämlich umständliche Ladeprozeduren. Die integrierten Programme sind vor allem auf kommerzielle Anwender zugeschnitten. Magic Desk, Textverarbeitung, Dateiverwaltung und Kalkulation stehen zur Wahl. Zwei davon kann der Käufer sich im Laden aussuchen, sie werden gleich mitgeliefert. Die anderen Programme kann er nachrüsten. Bis zu 32 kB ROM stehen dafür zusätzlich zur Verfügung. Das Softwareangebot verrät schon den anvisierten Kundenkreis.

War der C64 mehr für Spielernauten gedacht - ein Computer "just for fun" -, so will Commodore mit dem Neuen in die Business Class einsteigen. Small Business allerdings, denn der 40-Zeichen/25-Zeilen-Bildschirm ist zu klein für Leute, die echt professionell arbeiten wollen. Commodore hat hier mehr den Handwerker, den Kleinbetrieb oder den Familienvater im Auge, der schnell mal was durchkalkulieren will, ohne Riesensummen zu investieren.

Auf kommerzielle, zeitsparende Anwendung ist auch das - im Vergleich zum C64 - wesentlich erweiterte Basic 3.5 ausgelegt. Von der 8000er Serie bekannte Befehle wie "DCLOSE" oder "DOPEN" erleichtern den Umgang mit dem Betriebssystem und der Floppy. Auch zur Grafik- und Sounderzeugung bietet der C264 serienmäßig Kommandos: Ein einfaches "VOLUME" zur Lautstärkenregelung oder der Befehl "CIRCLE" zum Kreise-Zeichnen.

Bei der Grafik hat sich im Vergleich zum 64er einiges getan. Die beliebten Sprites gibt es nicht mehr, dafür Windowing. Mit dem alpenländischen Fensterln hat das nichts zu tun. Durch das eingebaute Windowing kann in einem Bildschirmausschnitt geschrieben und im anderen gleichzeitig gezeichnet werden. Bunt wird's auf der Mattscheibe in 128 Farbkombinationen, 16 Farben in 8 Helligkeitsstufen.

Wer lieber komponiert als zeichnet, wird von der Soundmöglichkeiten des C264 enttäuscht sein. Der Neue hat nur zwei Tongeneratoren, gegenüber den drei des C64. Ein Blick noch auf das Keyboard des C264: Es ist kompakter als seine Vorgänger. Die vier Pfeile rechts unten sollen nicht etwa die Dynamik von Commodore augenschleich machen, sondern erleichtern die Cursor-Steuerung. Die Shift-Taste muß nicht mehr gedrückt werden, die zweite Hand ist somit frei zum Haare-Raufen.

Floppy und Drucker vom 64er sind kompatibel zum C264, Datasette und Joystick allerdings nicht. Das langsame Kassettendeck wird für den zeitnotleidenden Business-Man sowieso uninteressant sein. Der freut sich sicher über die neue Floppy SFS 481 für den Commodore 264, die sechsmal schneller arbeitet als die 1541.